Netzwerke

Niemand geht diesen Weg allein. Diese Sammlung zeigt Bindungen, die das Leben tragen: Freundschaften, Nachbarschaft, gegenseitige Unterstützung, Gemeinschaften. Netzwerke stützen nicht nur – sie verwandeln auch die Migrationsrealität und weben Verbindungen, wo vorher nur Distanz war.

„Die Musik“ ¡La Música!

©AnaBastidas_2024

©AnaBastidas_2024

In den letzten Jahren sind lateinamerikanische Migranten nach Österreich gezogen, auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Dieses Phänomen hat neue Mischungen von Bräuchen, Traditionen und Musik mit sich gebracht, die sich in die österreichische Gesellschaft integriert haben. Wenn wir auf die Zeit Mozarts zurückblicken, müssen wir beachten, dass seine Werke von europäischen Strömungen beeinflusst wurden, was zur Interaktion mit anderen Kulturen führte. Dieser Austausch von Ideen und Klängen, der zu dieser Zeit stattfand, ist ähnlich dem Einfluss, den lateinamerikanische Migranten heute auf das kulturelle Leben der Stadt haben. Es ist zu erwähnen, dass viele Gruppen, Orchester und Festivals in Wien lateinamerikanische Musik eingeführt und klassische Genres mit lateinamerikanischen Rhythmen fusioniert haben, ähnlich wie Mozart italienische Opernelemente in seine Werke integrierte. Deshalb können wir schlussfolgern, dass ähnlich wie Mozart Elemente aus anderen musikalischen Traditionen in seine Werke aufnahm, wir lateinamerikanische Migranten uns an Bräuche und Musik und Klänge in unserem neuen Leben in diesem schönen Land angepasst haben.
Migration zwischen Migrationen

©Boucabeille2024

©Boucabeille2024

Meine mütterliche Seite kommt aus dem schönen Land Mexiko. Ich wurde 1984 im schönen Hafen von Acapulco de Juárez geboren. Ich weiß viel über die historischen Abläufe in diesen Regionen – was man links im Bild sieht. Meine Familie stammt aus einfachen Verhältnissen wie fast alle Landsleute. Der Hafen von Acapulco war schon früh wie jeder andere Hafen ein Sprungbrett für Migrationen. Es kamen Chinesen, Spanier, Filipinos, Franzosen, Alexander von Humboldt, die Amerikaner, JFK, die berühmtesten mexikanischen Künstler wie Cantinflas und Diego Rivera, aber auch der Jetset aus Hollywood von Johnny Weissmuller bis Howard Hughes und Elvis… Durch den Tourismus – in dem Sektor, in dem der Großteil meiner Familie arbeitete – erlebten wir Migration. Die Bewegung von Essen, Menschen, Ideen, Transformationen und Weltanschauungen, voller verschiedener kultureller Einflüsse. Wie alle Mexikaner ein merkwürdiges Original merkte ich nicht das kulturelle Gepäck, das ich trug, bis ich in Österreich ankam. Mit sieben Jahren, als ich in die Volksschule Rum in Tirol kam, hatte ich schon die Welt gesehen und in verschiedenen Städten in Mexiko und im Ausland gelebt – aber hier bemerkte ich, dass ich nun der Migrant, der Andere, „der Ausländer“ war. Vorher hatte ich mich nie auf einen Unterschied konzentriert, bis ich selbst einer wurde. C’est la vie! Meine Reise (Migration) entwickelt sich von links nach rechts (Foto), ich wachse weiter und bemerke den Einfluss in meinem täglichen Leben.
Konzert für 6 Hände (30 Finger) im Bösendorfer-Saal

©AlfonsoJurado2024

©AlfonsoJurado2024

Musik wandert auch mit Musikern.
Die Vielfalt, die sich im Bösendorfer Konzertsaal präsentiert, dem ältesten Klaviersaal und Treffpunkt für Künstler aus verschiedenen Breitengraden in Wien.
Am Abend des Konzerts zum Gedenken an Krassimira Jordan, Pianistin aus den Vereinigten Staaten, spielten Pianisten aus verschiedenen Ländern – darunter Alfredo Ovalles aus Venezuela, der Österreicher Dominik Wachtel, der Chinese Jimmy Chiang, der Nordamerikaner John O. Wilson – Werke verschiedener Musiker wie Carlos Guastavino aus Argentinien, Sergei Rachmaninow, Brahms, Messiaen, Dvorak, Mendelssohn.
Der Eintritt zu diesen Konzerten ist frei für Migranten, die das Privileg genießen, die Werke verschiedener Komponisten aus der ganzen Welt sehen und hören zu können.
Geburtstag fern von der Familie

© 2024 Franco Lanfur

© 2024 Franco Lanfur

Jeze feiert ihren Geburtstag in der Ferne. Momente wie dieser machen sie nostalgisch, da sie die Wärme der Familie vermisst. Dank der Technologie gelingt es ihr jedoch, mit denen zu kommunizieren, die sie ebenfalls vermissen. So gelingt es ihr auch, ein wenig von der Freude und familiären Herzlichkeit hierher zu holen.
Migration und Galaxie

© 2024 Jacobita Molina

© 2024 Jacobita Molina

Ein Migrant in Wien zu sein ist ein Raum, in dem einem die Tür zu vielen Räumen offenstehen kann.
Ein Ort, wo man viele Kulturen kennenlernen und sogar die Reichtümer austauschen kann, die wir Migranten mitbringen.
Internationalität wird gelebt und Schönheit in jeder Hinsicht geschätzt.
Der Kontrast im Wiener Original bildet den Kontrast zu dem, womit wir zu ihm durchdringen.
Verbindung

© Genaro Hernan 2024

© Genaro Hernan 2024

Ein Videoanruf zwischen Vater und Sohn, wobei der eine grillt und der andere vom anderen Ende der Welt aus zuschaut. Der Kontrast zwischen dem Aufenthalt in einem Raum und dem Braten von Fleisch im Freien auf der anderen Seite des Bildschirms spiegelt die Distanz zwischen den beiden Menschen wider, eine Distanz, die nur physisch ist, da die Emotionen und das brüderliche Gefühl immer durch Traditionen vereint und verbunden sein werden. Die Harmonie zwischen Technologie und Emotion verbindet das Privatleben in einem intimen Raum.
Solange es Leben gibt…

© 2024 Joan Draw

© 2024 Joan Draw

Mitten in einer dunklen und unbekannten Nacht, irgendwo und irgendwohin, bewegt sich ein Einwanderer nur mit seiner Hoffnung in den Händen.
Es spielt keine Rolle, ob es kalt, dunkel oder gefährlich ist, wenn man seinen Träumen folgt, wenn man Sicherheit, Demokratie, Gerechtigkeit sucht.
Im Vordergrund und sehr deutlich sticht die Botschaft hervor, man sieht, was diesen Menschen bewegt, seine Hoffnung.
Der Umzug von zu Hause, vom bequemsten Ort, ist nicht einfach. Der Weg ist hart und das Ankommen auch; man weiß nicht, was dort, wo man ankommen wird, sein wird, das Ziel ist unbekannt, in manchen anderen, noch schwierigeren Fällen weiß man nicht einmal, ob man ankommen wird.
Grüner Wanderer

© Linatze 2024

© Linatze 2024

Nachdem du dich nun für einen neuen Horizont entschieden hast, musst du entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest: Ob aus Unsicherheit oder Erkenntnis, alle Wege scheinen ideal zu sein, bis du beginnst, deine Schritte auf deinem neuen Weg zu setzen: Es ist ein vergessener Weg, weil ihn noch niemand gegangen ist. Du musst mit deiner Handschrift und der Tinte deines Blutes die Botschaften platzieren, die andere eines Tages sehen sollen. Du trägst einen grünen Umhang, der den Smaragd, die Ewigkeit deiner Anfänge, die Denkmäler deines Jetzt und die Energien deiner Zukunft darstellt. Dieselbe Schicht schützt dich vor dem starken Wind der Unsicherheit und dem vernichtenden Feuer der Depression: Es ist dieselbe Schicht, die dir die Wärme von Familie und Tradition verleiht; sie rüstet dich für die Dämmerung und verträumte Nächte und gibt dir Energie für den Morgen und neue Möglichkeiten. Sie macht dich zu einem Wanderer, der, wie die Jahreszeiten, mit jedem Rückschlag aufblüht, mit jeder Gelegenheit wächst, da du deine Schritte feierst und das loslässt, was, obwohl es Teil von dir ist und dir geholfen hat, die Klärung dir Ideen zu erreichen, nicht mehr mit den Fäden deiner Geschichte einhergeht und dich zu dem Vater macht, den du als Kind brauchtest, zum weisen Mann, den du als Jugendlicher brauchtest, und zu dem Kind, das du als Erwachsener bewahren willst.
Empfang eines Freundes in Wien

© 2024 Jezeli Salazar

© 2024 Jezeli Salazar

An einem Winternachmittag freut sich Franco, seinen lateinamerikanischen Freund empfangen zu haben, der zum Musikstudium nach Wien gekommen ist, und gibt ihm Tipps für seine ersten Schritte in der Stadt.

Heute verstehe ich, wie wichtig es ist, diese freundliche Hand zu haben, die einen führt.
Farben und Tradition

© 2024 Jezeli Salazar

© 2024 Jezeli Salazar

Die Schönheit der costaricanischen Karren, die ein Wiener Wohnungsfenster mit Licht und Farbe füllen, sind Symbole einer nationalen Identität. Sie zeigen ihre Farbenvielfalt und spiegeln die reiche Kultur lateinamerikanischer Migranten in Österreich wider.